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 Jahresübersicht 1999

Solange wir um die Freiheit kämpfen mussten, kannten wir unser Ziel. Jetzt haben wir die Freiheit und wissen gar nicht mehr so genau, was wir wollen.
(Václav Havel)


24. April 2024


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Das 20. Jahrhundert: CHIRURGIE

Das 20. Jahrhundert brachte für die Chirurgen durch die Entwicklung technischer Hilfsmittel diagnostische und chirurgische Möglichkeiten, die bis dahin unvorstellbar gewesen waren. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehörten die Einführung der Allgemeinnarkose und die Aufklärung der Ursache der Wundinfektionen.

Aus den Okulisten, den "Starstechern" des 18. Jahrhunderts, entwickelten sich mit der chirurgischen Behandlung des grauen Stars und zusätzlich mit der Erfindung des Augenspiegels die neuen ärztlichen Augenspezialisten. Die "Steinschneider" des Mittelalters, oft Scharlatane und Betrüger, gelegentlich auch geschickte Operateure, hatten ebenfalls ihr Arbeitsgebiet an die ersten Vertreter der Chirurgie an den Universitäten abgeben müssen. Ein eigenes Fach wurde daraus aber erst, nachdem 1879 mit der Einführung des sogenannten Zystoskops durch Max Nitze die chirurgische Tätigkeit unter Sichtkontrolle möglich wurde.

Ab 1903 führte der berühmte Arzt Ferdinand Sauerbruch Experimente mit Hunden durch, die es ermöglichten, Eingriffe im Brustkorb zu machen. Seine "Unterdrucktechnik" wurde später durch die bessere "Überdrucktechnik" ersetzt.

Der erste chirurgische Eingriff am Herz war eine Notoperation. Der Frankfurter Chirurg Ludwig Rehn rettete 1898 einem Patienten, dessen Herz durch einen Messerstich verletzt worden war, mit einer Naht am Herzmuskel das Leben. Dies war der Beginn der Herzchirurgie. Eingriffe am Herzbeutel bei entzündlichen Prozessen und operative Behandlungen der Herzklappen folgten. In den Dreißigerjahren begann man in den USA angeborene Herzfehler zu reparieren. 1950 erfolgten die ersten Herzoperationen unter künstlicher Absenkung der Körpertemperatur. 1954 wurde erstmals ein künstlicher Blutkreislauf außerhalb des Körpers mit Hilfe einer Herz-Lungen-Maschine aufrecht erhalten. Herz- und Lungentätigkeit konnten so vorübergehend stillgelegt werden. Dieses Gerät ermöglichte völlig neuartige Herzeingriffe und revolutionierte die gesamte Chirurgie.

In den Sechzigerjahren tauchten die ersten künstlichen Herzklappen auf, die bis heute technisch weiter entwickelt wurden. Etwa zur gleichen Zeit entstand auch die Bypass-Chirurgie. Mit Hilfe dieser Technik können verengte Blutgefäße am Herz durch ein zweites Gefäß umgangen werden. Am 3. Dezember 1967 transplantierte Christiaan Barnard erstmals ein Herz. Inzwischen werden jährlich mehr als 1000 Herzen verpflanzt.

Die Gefäßchirurgie hat wegen der zunehmenden Gefäßerkrankungen genauso an Bedeutung gewonnen wie die Unfallchirurgie oder die Chirurgie im gynäkologischen Bereich. Viele operative Eingriffe, vor denen Patienten jahrzehntelang Angst hatten, sind heute durch den Fortschritt beinahe schon zur Routine geworden.

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© 1999 Rudolf Öller, Bregenz


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"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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