Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.
(Ludwig Börne)


19. März 2024


zurÜck blÄttern Übersicht 2001 vorwÄrts blÄttern

DAS KYOTO-DEBAKEL

Kyoto ist eine Präfekturstadt in Japan und liegt auf der Insel Honshu nahe Osaka. Kyoto war über Tausend Jahre Japans Hauptstadt und ist heute ein Zentrum des japanischen Kunsthandwerkes und des Kulturgeschehens. Bekannt ist die Stadt für die Herstellung von Lack- und Ziselierarbeiten, Bronzen und Porzellan. Historische Paläste, Tempel, Schreine und Museen prägen das Stadtbild.

Im Dezember 1997 wurde Kyoto weltberühmt. Die Klimakonferenz von Kyoto sollte die UNO-Beschlüsse von 1992 in Rio de Janeiro und 1995 in Berlin vervollständigen. Das Kyoto-Protokoll sieht die Reduktion von sechs Treibhausgasen vor: Kohlendioxid, Methan, Lachgas, halogenierte Kohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid. Kohlendioxid macht etwa 50 Prozent des Treibhauseffekts aus, Methan 13 Prozent und Lachgas fünf Prozent.

Das schwierigste Problem ist die Reduktion des Kohlendioxids. Dieses Gas wird von Menschen und Tieren ausgeatmet und von Pflanzen durch die Photosynthese wieder in Sauerstoff verwandelt. Millionen Jahre lang hat die Natur ungeheure Mengen von Kohlenstoff in Form von Kohle und Öl vergraben. Seit der industriellen Revolution verbrennt die Menschheit diese Energiereserven, wodurch zusätzliche Mengen an Kohlendioxid entstehen. Nach dem Kyoto-Protokoll sollen die Industriestaaten den Ausstoß der klimaschädlichen Gase um 5,2 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 verringern. Die nationalen Ziele müssen jeweils im Schnitt zwischen 2008 und 2012 erreicht werden. Kritiker bemängeln die Schlupflöcher des Protokolls. Einige Industriestaaten können sich nämlich von den Beschlüssen durch "Emissionszertifikate" freikaufen. Auf Grund des wirtschaftlichen Zusammenbruchs sank in Russland der Ausstoß von Kohlendioxid seit 1990 um 30 Prozent. Dieses "Guthaben" können die Russen versilbern. Auch das Pflanzen von Bäumen darf als Senkung der Kohlendioxid-Bilanz verrechnet werden, obwohl niemand weiß, wie dies kontrolliert werden soll. Die Folgekonferenz in Bonn soll jedenfalls offene Fragen klären.

Die USA gehören seit Beginn der Bemühungen um eine weltweite Klimapolitik zu den Blockierern, denn sie sind der größte Verschwender fossiler Energiereserven und somit der größte Produzent von Kohlendioxid. Präsident Bush hat den Kyoto-Beschlüssen eine Absage erteilt, weil laut Meinung der Amerikaner die Entwicklungsländer zu wenig in die Pflicht genommen wurden. Zudem droht den USA angeblich eine Energiekrise durch fehlende Kraftwerke. In Wahrheit handelt es sich um eine selbstverschuldete wirtschaftliche Krise der Energieunternehmen. Der amerikanische Vizepräsident Cheney hat daraufhin verkündet, neue Atomkraftwerke bauen zu lassen.

Raumschiff Erde
Artensterben
Ökologische Steuerreform
Koalitionen der Zukunft

Lebensgrundlage Boden
Aufkärung und Romantik
Heiße Luft
nature

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Arnold Sommerfeld
(1868-1951)
erweiterte das Atommodell von Niels Bohr, erklärte damit die Feinstruktur von Linienspektren und wurde damit zu einem der wichtigsten Väter der Quantenphysik.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch