Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


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MODERNE KUNST

Was ist moderne Kunst? Die meisten Menschen denken spontan an Pablo Picasso. Maler wie Claude Monet, Vincent van Gogh, Egon Schiele und andere folgen auf den Plätzen. Die Sechziger-Spätlese-Typen haben zudem die Pop-Art nicht vergessen. Uns wird warm ums Herz, wenn wir Namen wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Jasper Johns oder Roy Lichtenstein hören.

Es ist verwunderlich, dass man beim Begriff "Moderne Kunst" zuerst an die bildnerische Kunst denkt. Musik kommt einem seltener in den Sinn, obwohl unser Trommelfell regelmäßig mit Rock-, Blues- oder Filmmusik beschäftigt wird. Noch seltener fällt uns Architektur ein. Dass Architekten Nutzobjekte wie Häuser oder Brücken entwerfen, ist bekannt. Zwei sehenswerte Ausstellungen in New York zeigen Architektur auch als faszinierende Kunst. Im Guggenheim Museum wird zurzeit der exzentrische amerikanische Architekt und Designer Frank Owen Gehry (* 1929) vorgestellt, im Museum of Modern Arts der Deutsche Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969). Moderne Kunst findet man schließlich in der Literatur, in der Fotografie, im Film, in der Werbung oder in der "ars electronica".

Es gibt eine Sparte der Kunst, die als solche überhaupt nicht wahrgenommen wird: Die Wissenschaft! Ein Wissenschafter ist ein Mensch, der - so glaubt man - im Labor lebt, Messgeräte abliest oder Mikroben unter dem Mikroskop studiert, um am Ende eine bleiche Theorie zu entwerfen, die Schüler auswendig lernen müssen. Dieses Zerrbild ist kaum auszurotten.

Wenn man die Biografien der großen Biologen, Chemiker und Physiker liest, erkennt man staunend, welche Genialität und Kreativität, welche Kunst im besten Sinne des Wortes nötig ist, um der Natur ihre Geheimnisse zu entlocken. Ein Ernest Rutherford war mit außerordentlicher Kreativität ans Werk gegangen, als er den Atomkern entdeckte. Albert Einstein hätte seine Theorien ohne Querdenken gar nicht entwerfen können, und die Entschlüsselung des Erbmoleküls DNA durch James Watson und Francis Crick verlief derart bizarr, dass man verkünden möchte: "That's Rock'n Roll!" Gute Künstler und Wissenschaftler haben jedenfalls die Fähigkeit, Freiräume zu nützen und das Neue und für unmöglich Gehaltene zu denken und zu verwirklichen.

Kunst und Wissenschaft verlangen gleichermaßen Kreativität, Phantasie und Talent. Mozart und Michelangelo zeigten ein ähnliches Maß an Können und Ideenreichtum wie Marie Curie oder Stephen Hawking. Wer dies erfasst hat, kann in jeder Form von Wissenschaft und Kunst das Banale und Beliebige vom Kraftvollen und Lebendigen unterscheiden.

Weitblick (Rutherford)
Mehr Leben!
Die Top Ten der Physik
Lange Schatten
Die zerrinnende Zeit

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch