Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

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Frei bist du, wo man dich nicht liebt.
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18. April 2024


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UNENDLICH VIELE UNIVERSEN

Fünftausend Jahre vor unserer Zeit dachten die Babylonier, die Erde sei eine Scheibe und Babylon deren Mittelpunkt. Die Schule der Pythagoräer in Griechenland entwickelte später ein Weltbild auf der Grundlage von Zahlenverhältnissen und der Tonleiter. Die Himmelskörper bewegten sich um die zentrale Erde und erzeugten dabei die "Sphärenmusik".

Der griechische Philosoph Platon sah die Erde ebenfalls im Zentrum. Die Himmelskörper bewegten sich in Kreisbahnen um die Erde. Aristoteles erweiterte Platons Ideen und trennte zwischen himmlischen und irdischen Gesetzen. Für Aristoteles befand sich die immerhin schon kugelförmige Erde nach wie vor unverrückbar im Zentrum des Universums. Philosophen wie Herakleides und Eudoxus zweifelten an der unbeweglichen Erde von Platon und Aristoteles. Bei Herakleides rotierte die Erde bereits um die eigene Achse. Er behauptete weiterhin, dass sich die Planeten Venus und Merkur um die Sonne bewegten.

Aristarch von Samos führte die Ideen des Herakleides weiter und ließ die Erde gemeinsam mit anderen Planeten um die Sonne kreisen. Er war der Schöpfer des ersten konsequent durchdachten "heliozentrischen" Weltsystems. Aristarch versuchte den Abstand der Erde zu Sonne und Mond zu berechnen. Obwohl er sich verrechnete, erkannte er richtig, dass die Sonne sehr viel weiter von der Erde entfernt war als der Mond.

Im ersten nachchristlichen Jahrtausend verknüpfte der Heilige Augustinus die Ideen Platons mit der christlichen Lehre. Im Mittelalter führte der Heilige Thomas von Aquin zusätzlich den Aristoteles als Naturphilosoph in die Kirche ein, was dazu führte, dass beide Griechen mit ihren Ideen noch heute hohes Ansehen in der Kirche genießen.

Zu Beginn der Neuzeit stießen Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei und Isaac Newton die antiken Weltbilder vom Sockel. Die Geschichte der Korrektur alter Denkweisen geht aber weiter. Der wirkliche Schauder steht uns möglicherweise erst bevor. Leute wie Aristarch und Kopernikus haben die Erde aus dem Zentrum des Universums gestoßen, und die Astronomen des 20. Jahrhunderts haben die Verlorenheit unseres Planeten im unvorstellbar großen Universum eindrucksvoll bestätigt. Jetzt aber kündigt sich eine Erweiterung der Theorie an. Unser Universum ist möglicherweise nicht das einzige. Es gibt anscheinend unzählige sich aufblähende Universen in einem räumlich und zeitlich unendlich wallenden Meer aus Energiequanten. Die in diesem Zusammenhang offenen Fragen versuchen Hochenergiephysiker und Kosmologen im Laufe der nächsten Jahre zu beantworten.

Skylab, Salut, Mir, ISS
Sechs Monate im All
Himmelstelefone
Schrotkugeln im All
Markarian 501
Unsere Sonne
Herbst 1942
Huygens und Cassini
Raumsonden
Mars

© 2002 Rudolf Öller, Bregenz


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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch