Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2003

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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DIHYDROGENMONOXID

Dihydrogenmonoxid (http://www.dhmo.org) ist eine gefährliche chemische Substanz. Sie ist farb- und geruchlos und tötet jährlich Abertausende Menschen. Die meisten der Toten sind durch Aspiration dieser Substanz in die Lungen zu beklagen. Wenn man die Haut längere Zeit dieser Chemikalie aussetzt, wird sie weiß und verändert die Elastizität. Eine hohe Dosis von DHMO kann zu Schweißausbrüchen und vermehrtem Harndrang führen. Beide Symptome pflegen bekanntlich bei krankhaften Erscheinungen aufzutreten. Es ist wissenschaftlich einwandfrei belegt, dass es bei hohen Dosen von DHMO zu Übelkeit und zu Störungen im Elektrolythaushalt des Körpers kommen kann.

DHMO wirkt nicht nur auf Menschen sondern auch auf die Umwelt. Diese Chemikalie ist der Hauptbestandteil des sauren Regens, und sie beschleunigt die Erosion der Erdoberfläche. In gasförmigem Zustand kann DHMO nachweislich das Klima verändern. DHMO hat sich inzwischen über die ganze Erde ausgebreitet. Man findet das Zeug längst in allen Flüssen, Seen und Ozeanen. DHMO konnte sogar im Eis der Antarktis nachgewiesen werden.

Trotz dieser Entwicklung wird DHMO nach wie vor als Lösungsmittel in der chemischen Industrie und als Rohmaterial zur Herstellung von Textilfarben verwendet. In Kraftwerken und in der Metallindustrie wird es sogar als Kühlmittel eingesetzt. Das Hauptproblem bei DHMO liegt darin, dass es weltweit legal eingesetzt und verwendet wird – sogar als Nahrungsmittelzusatz. Wie aus eingeweihten Kreisen des US-Verteidigungsministeriums zu vernehmen ist, wurde die Chemikalie DHMO im Irakkrieg von den Soldaten in Containern mitgeführt und in großen Mengen eingesetzt.

Was ist nun DHMO? Die Berichterstattung aus Kriegsgebieten ist, wie wir wissen, einseitig. Schon im 2. Weltkrieg nannte man einen Rückzug eine „Frontbegradigung“. Bekannt ist auch, dass in Wahlzeiten gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Bekannt ist weiterhin, dass man durch Verwendung beschönigender Ausdrücke bestimmte Interessen verfolgen kann. So spricht man in bestimmten Kreisen beispielsweise nicht von Atombomben sondern von „thermonuklearen Vorrichtungen“.

Verdrängt wird der Trend in die Gegenrichtung. Dabei geht es um die Dämonisierung relativ harmloser oder notwendiger Dinge, sodass Menschen Angst bekommen. Angst ist eine wichtige und lebenserhaltende Einrichtung der Natur, aber dauerhafte unterschwellige Angst kann krankmachen. Haben Sie vor DHMO Angst bekommen? Immerhin sind alle obigen Angaben richtig. Dihydrogenmonoxid (H2O) ist jedenfalls nichts anderes als Wasser.

Glauben wir daher nicht alles, was uns an Beschönigung oder Angstmacherei untergejubelt wird, egal ob es sich um Chemie, Krieg oder Politik handelt.

Das Turiner Grabtuch
Science online

© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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