Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2003

Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.
(Ludwig Börne)


19. März 2024


zurück Übersicht weiter

DER VATER DER H-BOMBE

Edward Teller wurde am 15. Januar 1908 in Budapest geboren. Mit 18 Jahren begann er an der Universität Karlsruhe Chemie und Physik zu studieren. Kurz darauf wechselte er an die Universität München. 1930 promovierte Teller bei Werner Heisenberg mit einer Doktorarbeit über das Wasserstoffmolekül. Heisenberg war, wie sich erst vor wenigen Jahren herausgestellt hatte, möglicherweise der erste Mensch, der den Bau einer Atombombe für durchführbar hielt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verließ Teller Deutschland und emigrierte 1935 gemeinsam mit anderen Physikern in die USA.

Ausgerechnet in Berlin, wenige Minuten von Hitlers Reichskanzlei entfernt, entdeckte der deutsche Chemiker Otto Hahn unter Mitwirkung der österreichischen Physikerin Lise Meitner die Atomkernspaltung. 1939 fuhren Edward Teller und sein ebenfalls aus Österreich-Ungarn stammender Kollege Leo Szilard zu Albert Einstein nach Long Island. Die noch unbekannten Physiker Teller und Szilard waren von der Notwendigkeit des Baus der Atombombe überzeugt. Sie überredeten den zu jener Zeit bereits einflussreichen Einstein, einen Brief mit einem Vorschlag zum Bau der Bombe an Präsident Roosevelt zu senden. Roosevelt war einverstanden und bewilligte die gewaltigen finanziellen Mittel.

Der zivile Leiterdes amerikanischen Bombenprojekts, das die Tarnbezeichnung „Manhattan District“ bekam, war Robert Oppenheimer, der eine Beziehung zu einer Kommunistin hatte. Nach dem Krieg widersetzte sich Oppenheimer dem von Edward Teller befürworteten Bau der Wasserstoffbombe. Die auf der Spaltung von schweren Atomkernen beruhenden Bomben von Hiroschima und Nagasaki hatten bereits eine hohe Vernichtungskraft, aber die Wirkung einer Wasserstoff-Fusionsbombe - genannt auch „H-Bombe“ wegen des chemischen Zeichens für Wasserstoff - übersteigt jede gewalttätige Phantasie. Wasserstoffbomben sind keine Waffen sondern Ländervertilgungsmittel. Teller setzte sich durch. Die erste Fusionsbombe namens „Mike“ detonierte 1952 auf einem Atoll in der Südsee. 1953 wurde wegen angeblicher kommunistischer Gesinnung ein Untersuchungsverfahren gegen Oppenheimer eingeleitet, in dem Teller gegen ihn aussagte. 1954 verlor Oppenheimer den Zugang zu allen Staatsgeheimnissen.

Bis zuletzt hielt „der Vater der Wasserstoffbombe“ an der Meinung fest, dass Massenvernichtungswaffen als Abschreckungsmittel der Friedenssicherung dienen. Den Abwurf jedoch kritisierte er. Edward Teller, der Liebhaber von Klaviermusik und Befürworter der H-Bombe erlag kürzlich in Stanford (Kalifornien) den Folgen eines Schlaganfalls.

Kettenreaktion
Gespaltene Atome
Atomare Weihnachten
Weitblick (Rutherford)
Nobelpreis und Bombe
Die Mutter aller Bomben
Herbst 1942
Der Tod aus dem Labor
Atomarer Schutzschild
Die atomare Lunte
Der nukleare Tod
Die Bombe Gottes
Los Alamos
Fackel in der Finsternis
Dr. Seltsam
Roter Oktober
Science online

© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Arnold Sommerfeld
(1868-1951)
erweiterte das Atommodell von Niels Bohr, erklärte damit die Feinstruktur von Linienspektren und wurde damit zu einem der wichtigsten Väter der Quantenphysik.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch