Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2010

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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GALAPAGOS UND SEINE GESCHICHTE


Das Jahr 2009 war ein Darwinjahr. Man feierte den zweihundertsten Geburtstag des großen englischen Biologen Charles Darwin und das einhundertfünfzigste Jubiläum seines revolutionären Buches „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion“. Ein Jubiläum wurde allerdings übersehen. Vor 175 Jahren, am 15. September 1835, betrat Charles Darwin als junger Passagier des Forschungsschiffes „Beagle“ die Galapagosinseln und blieb dort fünf Wochen. Darwin war ein scharfer Beobachter. Er zählte zu den Forschern, die Dinge und Zusammenhänge verstehen, die viele Leute auch mit Mühe nicht erkennen können.

Die Galapagosinseln liegen am Äquator, knapp tausend Kilometer westlich von Ecuador oder tausendzweihundert Kilometer südwestlich von Panama. Die Inseln sind ozeanische Gebilde. Drei tektonische Platten, die Nazka-, die Cocos- und die Südamerikaplatte schieben hier gegeneinander und bewegen sich dabei über eine heiße Stelle im Erdinneren, wodurch das Vulkanarchipel stückweise von Ost nach West entstanden ist. Die ältesten Vulkane werden auf sieben Millionen Jahre geschätzt. Einige sind durch Erosion bereits im Meer verschwunden. Die jüngste und größte Insel, Isabela, ist höchstens eine Million Jahre alt. Sie ist durch die Verschmelzung von fünf großen Vulkanen entstanden und ungefähr doppelt so groß wie Vorarlberg. Unter Isabela liegt der „Hot Spot“, der den größten aktiven Vulkan der Inselgruppe, den „Sierra Negra“, regelmäßig ausbrechen lässt.

Die ersten Besucher kamen in prähistorischer Zeit vom Festland, wie Funde belegen. Zurück gelangten sie wegen der starken Strömungen wahrscheinlich nicht mehr. Der Humboldtstrom trieb während einer Flaute 1535 den ersten Europäer, Fray Thomas de Berlanga, nach Galapagos. Der Spanier Diego des Rivadeneira gab den Inseln 1546 den Namen „Islas Encantadas“ (verzauberte Inseln). 1574 erschien die erste Seekarte, in der die Inseln verzeichnet waren. Die markante Tierwelt brachte den endgültigen Namen: „Islas Galapagos“ (Inseln der Schildkröten).

Die ungenauen Navigationsmethoden im 16. und 17. Jahrhundert waren der Grund, dass die Inseln nicht immer gefunden wurden oder unerwartet auftauchten. Daher standen die oft von Wolken eingehüllten „Phantominseln“ bald im Ruf, durch Hexerei gelegentlich zu verschwinden. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts benutzten Piraten und Deserteure die Inseln als Schlupfwinkel und als Versteck für ihre Beute, was deren Mythos weitere Nahrung gab.

Galapagos ist heute von enormer Bedeutung für die Wissenschaft. Nirgendwo kann die Entstehung neuer Tier- und Pflanzenarten so unmittelbar beobachtet werden, wie hier.




© 2010 Rudolf Öller, Bregenz


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Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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