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28. März 2024


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RUDOLF DIESEL


Rudolf Christian Karl Diesel wurde am 18. März 1858 in Paris geboren. Sein Vater, ein gelernter Buchbinder, war Lederwarenhersteller. Die Jugendjahre verbrachte Diesel in der Nähe von Paris, in der Schule zählte Rudolf Diesel zu den Besten. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges wurde im Sommer 1870 die Ausweisung aller Ausländer verfügt. Die Familie Diesel musste Frankreich verlassen und ließ sich in London nieder. 

Im Alter von 12 Jahren reiste der junge Diesel allein von London nach Augsburg, wo er bei einem Onkel als Pflegekind lebte. In diesen Jahren reifte der Entschluss, Ingenieur zu werden. Im Alter von 17 Jahren schloss er eine Ingenieursschule, die mit einer heutigen Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) zu vergleichen ist, als Klassenbester ab. 1875 begann Diesel ein Studium an der Technischen Hochschule in München. 1880 schloss er das Studium, wiederum als Jahrgangsbester, ab. Im Alter von nur 34 Jahren reichte Rudolf Diesel sein erstes Patent für eine „neue rationelle Wärmekraftmaschine“ ein, ein Vorläufer des heutigen Dieselmotors.

In der Maschinenfabrik Augsburg, der späteren Firma MAN, entwickelte Diesel unter finanzieller Hilfe der Kruppwerke den ersten Dieselmotor. Die Idee bestand in der Konstruktion eines Verbrennungsmotors, in dem sich der Treibstoff selbst entzündet. Zu diesem Zweck musste der Motor das zuvor angesaugte Gas wesentlich stärker zusammenpressen als beim Viertakt-Ottomotor. Der höhere Druck galt damals als technisch nicht machbar. Trotzdem ließ Diesel nicht locker. Als größtes Problem sollte sich aber nicht der Druck, sondern der Treibstoff erweisen. Wenn der Druck zu hoch wurde, stieg auch die Temperatur und das Benzin entzündete sich zu früh. Diesel überwand alle technischen Probleme. 1893 lief der erste Prototyp, 1897 war das erste Modell mit einem für die damalige Zeit sehr hohen Wirkungsgrad fertig. Um die Jahrhundertwende wurden die ersten Schiffe mit Dieselmotoren gebaut.

Im September 1913 ging Rudolf Diesel in Antwerpen an Bord eines Postschiffes, um nach Harwich überzusetzen. Er wollte in London an einem Treffen der „Consolidated Diesel Manufacturing Ltd.“ teilnehmen. Nach dem Abendessen an Bord wurde Diesel nie wieder gesehen. Sein Bett in der Kabine war unbenutzt. Einige Tage später entdeckte die Besatzung eines holländischen Lotsenbootes bei heftigem Seegang einen leblosen Körper im Meer treiben. Sie konnte die Leiche nicht bergen, sondern nur eine Jacke mit Gegenständen, die von Rudolf Diesels Sohn Eugen als Eigentum des Vaters identifiziert wurden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen tragischen Unfall. Rudolf Diesel starb vor 100 Jahren, am 29. September 1913.




© 2013 Rudolf Öller, Bregenz



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(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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