Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2013

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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TREASON, GUNPOWDER, PLOT!


Es gibt ein englisches Kinderlied, von dem mehrere Varianten existieren: “Remember, remember the fifth of november, treason, gunpowder, plot. I know of no reason why gunpowder treason should ever be forgot.”  (Denk an den 5. November, Verrat, Schießpulver und Verschwörung. Ich kenne keinen Grund, warum der Schießpulververrat jemals vergessen werden sollte.) Jedes Jahr wird in England die Nacht des 5. Novembers als „Bonfire night“ gefeiert. Es werden Straßenumzüge veranstaltet und Feuerwerke entzündet. Der Grund für diese Umtriebe ist ein Mann namens Guy Fawkes (gesprochen „Fox“), der von 1570 bis 1606 lebte.

Guy Fawkes – in manchen Schriften auch Guido Faukes genannt – war ein in England geborener katholischer Offizier, der am 5. November 1605 einen Sprengstoffanschlag auf das englische Parlament und den König versuchte. Davor stand er in mehreren Heeren im Sold. Unter anderen kämpfte er auch für die Habsburger und erwarb sich Kenntnisse in der Herstellung von Schießpulver. Guy Fawkes und seine Verschwörerfreunde wollten sich dafür rächen, dass Katholiken in England verfolgt wurden. Zur Parlamentseröffnung brachten sie drei Dutzend Fässer mit insgesamt zwei Tonnen Schwarzpulver in den Keller des Parlamentsgebäudes. Bei der Parlamentseröffnung sollte die Monsterbombe hochgehen und den König samt seiner Familie, alle Abgeordneten, sowie alle anwesenden Bischöfe und Lords töten. Eine zufällige Inspektion, die ein Friedensrichter in den Kellergewölben des Parlaments durchführte, verhinderte den Massenmord. Guy Fawkes und seine Mitverschwörer wurden entlarvt und im Jänner 1606 hingerichtet. Nach seinem Tod entstand der Witz, wonach Guy Fawkes der einzige Mann war, der jemals das Parlament mit ehrlichen Absichten betreten hatte.

Das Gesicht des Guy Fawkes zählt weltweit zu den bekanntesten. Demonstranten und anonyme Computerhacker verwenden immer dann, wenn es gegen einen vermeintlich übermächtigen Staat oder gegen eine dunkle Organisation geht, die aus dem Film „V wie Vendetta“ stammende Guy Fawkes-Maske. Guy Fawkes war kein Demokrat, sondern ein religiös motivierter Offizier und fanatischer Terrorist, der hunderte Tote in Kauf genommen hätte. Die Guy Fawkes-Maske steht für den Ruf nach Freiheit, aber die unverhüllten Gesichter zahlreicher Wissenschaftler und Künstler, die vor totalitären repressiven Machthabern im stillen Widerstand und ohne Blutvergießen fliehen, eignen sich besser. Ich würde im Fall eines Protests die Gesichtsmaske eines der Nobelpreisträger oder Künstler verwenden, die vor Nationalsozialismus und Kommunismus fliehen mussten, um in einem freien Land auf friedliche Weise erfolgreich zu sein.




© 2013 Rudolf Öller, Bregenz



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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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